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Empfang der Sakramente

"Wirksame Zeichen dafür, dass Gott das Heil der Menschen will": 
das ist eine sehr kurze Formel für das, was „Sakramente“ im Leben der Kirche und der einzelnen Menschen sind. Sakramente verbinden den Menschen intensiv mit Gott; sie antworten jeweils auf Fragen des Lebens in seinen verschiedenen Phasen.

  • Die Taufe

    Die Feier der Taufe ist das erste aller Sakramente und verbindet gleichzeitig alle Christen der verschiedenen Konfessionen. Bereits am Beginn seines Lebens kommt der Mensch mit der Nähe Gottes in Berührung und wird zum "Kind" Gottes. Zur Taufe gehört als zentrales Zeichen das Wasser. Leben ist ohne Wasser nicht möglich. So wie wir uns mit Wasser reinigen, so soll zeichenhaft der Täufling von allem reingewaschen werden, was von Gott trennt: Versagen, Schuld, Lieblosigkeit und Egoismus.. - all dies wird hinweggespült, ausgelöscht damit neues Leben möglich wird. Der Mensch wird wie neu geboren und zeitgleich aufgenommen in die Familie Gottes, in die Gemeinschaft der Glaubenden, in die Kirche. Weil die Taufe in diesem großartigen Zusammenhang steht wird sie nicht anonym oder in einer privaten Familienfeier gespendet. Die Taufe findet öffentlich in der Kirche statt, dem Ort, wo sich die Gemeinschaft der Glaubenden zum Gebet versammelt. Taufe, Firmung und Erstkommunion sind Initiationssakramente. Erst wer alle drei Sakramente empfangen hat, ist voll in die Kirche aufgenommen. In den Kirchen der Orthodoxie werden gleich alle drei Sakramente bei der Kindertaufe gespendet. In der katholischen Kirche werden die drei Sakramente, außer bei der Erwachsenentaufe, mit Geburt (Kindertaufe in den ersten Lebensmonaten), Kindheit (Erstkommunion im 3. Schuljahr) und Jugend (Firmung) verknüpft und liegen zeitlich in größeren Abständen.

  • Die Firmung

    Das lateinische Wort "Firmare" bedeutet: bekräftigen, sich festmachen. Es geht bei der Firmung um eine Bekräftigung dessen, was bei der Taufe versprochen wurde. Von Gott ins Leben gerufen und in seine Welt gestellt, entscheidet der Heranwachsende nun neu und selbständig und sagt persönlich sein "Ja" zum Glaubensbekenntnis. "Sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist," sagt der Bischof, während er dem jungen Menschen mit geweihtem Öl ein Kreuz auf die Stirn zeichnet. Die Firmung vollendet die Taufe durch die Besiegelung mit dem Heiligen Geist.

  • Die Eucharistie / Kommunion

    Gemäß dem Auftrag Jesu beim letzten Abendmahl an seine Jünger „tut dies zu meinem Gedächtnis“ feiern wir das Abendmahl bis heute und nennen diese Feier Eucharistie (übersetzt = Danksagung) oder Heilige Messe (= heilige Versammlung). In der Feier ist Jesus Christus in seinem Wort und unter den Zeichen von Brot und Wein gegenwärtig und gibt sich seinen Schwestern und Brüdern als Nahrung. Der Priester leitet stellvertretend für Jesus diese Feier und spricht in seinem Auftrag seine Worte über Brot und Wein: „das ist mein Leib - das ist mein Blut“. Die Erstkommunion (meist im Alter des dritten Schuljahres) ist die Aufnahme in die Mahlgemeinschaft der Glaubenden in der Kirche. Bei der feierlichen Kommunion bekunden die Kinder ihren Glauben vor der Gemeinde und empfangen zum ersten Mal den Leib des Herrn. Die Eucharistie ist die sakramentale Antwort auf Fragen wie: Wonach hungere und dürste ich? Was macht mich satt?

  • Das Sakrament der Versöhnung

    Buße und Beichte sprechen den Menschen im Sakrament der Versöhnung an in seiner Erfahrung von Schuld, Unzulänglichkeit und Sehnsucht nach Versöhnung. Im zwischenmenschlichen Bereich (wie auch besonders in der Politik) hat es sich eingebürgert, "ich entschuldige mich" zu sagen; auch wenn das ernstgemeint und nicht nur eine Floskel ist, greift das Wort zu kurz: Wer sich einem anderen Menschen (oder einer Gruppe von Menschen) gegenüber falsch verhalten hat, kann um Entschuldigung bitten... Das Buß-Sakrament macht darauf aufmerksam, dass mit einer Schuld zwischen Menschen immer auch deren Beziehung zu Gott mit-betroffen ist - und dass (jedenfalls) von Gott Vergebung und Entschuldigung zu erhoffen ist. Sünde bedeutet, sich absondern von seinen guten Lebensmöglichkeiten. Jesus hat seinen Jüngern den Dienst der Versöhnung aufgetragen. Die Besinnung auf das eigene Leben und das geschützte Gespräch (Beichtgeheimnis) mit dem Priester, kann im Sinne der geistlichen Begleitung eine befreiende Bereicherung sein.

  • Die Ehe

    Heiraten - das bedeutet, dass Mann und Frau für ein Leben lang beieinander bleiben wollen. Sie lieben sich, haben gelernt, sich zu vertrauen und entscheiden sich für ein gemeinsames Leben. Sie sind auf ihrem Weg so weit, dass sie sagen können: "Ja, wir trauen uns..." Bei der Hochzeit bekennt sich das Paar öffentlich zueinander. Alle sollen es wissen und die Menschen, die dem Paar etwas bedeuten, sollen die Entscheidung mitfeiern. Zwischen der standesamtlichen Heirat und der kirchlichen Trauung lagen vor zwanzig, dreißig Jahren in der Regel nur wenige Stunden. Das hat sich heute entscheidend geändert. Zivileheschließung und kirchliche Trauung gehören für viele nicht mehr automatisch zusammen. Das Bewusstsein ist gewachsen, dass die kirchliche Hochzeit eine andere Bedeutung hat als die standesamtliche. Menschen, die an Gott glauben, wissen um die Chancen und Bereicherungen, die ein Leben im Vertrauen auf Gott schenkt. Sie erfahren ihr Leben als sinnvoll. Sie wissen sich auch dort von Gott angenommen, wenn Sie leidvoll an Grenzen stoßen. Dieses Wissen und diese Erfahrung machen Mut, Ja zu einer Partnerin / Ja zu einem Partner zu sagen. Diese Paare wenden die christliche Glaubenshaltung, dass das Leben im Vertrauen auf die bedingungslose Zusage Gottes an die Menschen gelingt, ganz konkret auf einen wichtigen Lebensbereich an: das Leben als Paar. Wenn ein Paar sich daher öffentlich so in der Kirche zueinander bekennt, dann redet die katholische Kirche von einem heilmachenden Zeichen, von einem Sakrament: dem Sakrament der Ehe. In diesem Ehesakrament wird für die Kirche sichtbar, wie Gott sich zu uns Menschen verhält: Er will uns, umwirbt uns, liebt uns - so wie die Partner sich umwerben und lieben.

  • Die Weihe

    Alle sollen verantwortlich sein für das Leben der Kirche. Alle, die den Geist Gottes bei Taufe und Firmung empfangen haben, haben den Auftrag dazu. Es gibt in der Kirche aber auch ein besonderes Amt des Dienstes und der Sorge für die Kirche und die Menschen. Den Aposteln gab Jesus den Auftrag, die Menschen zu sammeln und Gemeinde aufzubauen. Die Weihe steht für die zeichenhafte Hingabe des ganzen Menschen an Gott. Das Weihesakrament ist in drei Stufen gegliedert: die Diakonen-, die Priester- und Bischofsweihe. Die Weihe wird durch Gebet und Handauflegung gespendet. Als Zeichen bleibt dieses Sakrament auch eine lebendige Anfrage an jede und jeden Getauften: Welche Rolle spielt Gott in meinem Leben? Was bedeutet für mich in meinem Leben Nachfolge Jesu? Wer bestimmt mein Leben?

  • Die Krankensalbung

    Die Krankensalbung ist bei schwerer Erkrankung das Sakrament, das stärkt und ermutigt; vor allem soll sie Hoffnung und Trost spenden in einer Lebensphase, die für kranke Menschen und ihre Umgebung schwierig ist. In vielen Gemeinden und manchen Kliniken wird die Krankensalbung auch in Gottesdiensten gefeiert, zu denen mehrere Kranke und ihre Familien zusammenkommen. Die Krankensalbung kann auch mehrere mal empfangen werden und muss nicht erst im letzten Moment des Lebens als "letzte Ölung" stattfinden. Angehörige sollen bei alten und kranken Angehörigen frühzeitig danach fragen, ob der Besuch eines Priesters zur Krankensalbung gewünscht wird.