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Der Ort wird erstmals 1030 unter den Aufzählungen der Patronatsrechte des Marienklosters bei Trier genannt. 1507 wird die Pfarrei der Abtei Sankt Maria ad Martyres inkorporiert. Bis zur Säkularisation stellte das Kloster nun die Seelsorger und kam für die Baupflicht auf. 1759 ließ Abt Petrus Cremer (1751-1761) ein neues Kirchenschiff mit Chor und Sakristei bauen. Dabei bezog man den Turm der Vorgängerkirche, der in seinen drei unteren Geschossen romanischen Ursprunges ist und als geosteter Chorraum diente, so mit ein, dass er seitlich zum neuen Chor geöffnet wurde und heute wie eine Seitenkapelle wirkt. Um das Jahr 1830 wurde eine Empore eingezogen und die erste Orgel wurde 1909 eingebaut. Der Kirchturm erhielt 1908/09 ein weiteres Geschoss, auf das eine neobarocke Haube aufgesetzt wurde. In den Jahren 1808/09 wurde die Kirche „illuminiert“ (ausgemalt): Die Deckengemälde zeigen drei Stationen aus dem Leben des Kirchenpatrons Remigius, die Wandmalereien überlebensgroße Bilder der 12 Apostel sowie die Taufe Jesu im Jordan und dekorative Motive. Die drei Altäre, der Beichtstuhl und das Portal wurden in die neue Farbigkeit harmonisch einbezogen. Um 1830 wurden die Bilder alle überstrichen, und im Sinn des Klassizismus nur noch spärlich einzelne Bauglieder farblich hervorgehoben.
Bei der großen Restaurierung 1975-1978 (und 1987) wurden die Malereien wieder freigelegt und restauriert. Der Hochaltar war 1905/06 wegen Wurmbefall abgebaut worden. Provisorien halfen bis 1976 aus. Der jetzige Hochaltar ist aus mehreren Teilen verschiedener Herkunft zusammengestellt aber der übrigen Ausstattung angeglichen.
Ein Schwelbrand in der Orgel vernichtete am 18. Oktober 1986 das Instrument und überzog das Innere der Kirche mit Ruß. Nach großen Kraftanstrengungen erstrahlte die Kirche ein Jahr später wieder in neuem Glanz und am 21. Mai 1989 konnte auch eine neue Orgel eingeweiht werden.
Zum 31.12.2021 wurden die Pfarreien und Kirchengemeinden Aach, Kordel, Butzweiler, Ittel und Welschbillig aufgelöst und alle Orte der ehemaligen Pfarreiengemeinschaft Welschbillig in die neu gegründete Pfarrei Sankt Hildegard Trierer Land überführt.
Gedenktag am 1. Oktober
Remigius stammte aus vornehmer Familie und wurde - der Überlieferung zufolge schon im Alter von 22 Jahren - Bischof von Reims in Frankreich. Er widmete sich besonders der Christianisierung der Franken und bemühte sich um die Bekehrung der Menschen zum Christentum. Die Legenden betonen seine Sanftmut und fürsorgliche Hilfsbereitschaft als auch seine Entschiedenheit. Frankenkönig Chlodwig, der auf Bitten seiner christlichen Frau gelobt hatte, sich zu bekehren, wenn ihm der Christengott den Sieg in der Schlacht gegen die Alemannen verleihe, wurde von Remigius zusammen mit seiner Schwester und vielen seiner Kinder getauft.
Remigius soll mindestens 70 Jahre lang Bischof gewesen sein. Er gründete mehrere Bistümer in Frankreich und wird auch als „Apostel der Franken“ bezeichnet. Er starb um das Jahr 533.
Die Filialkirche in Lorich wurde 1737 erbaut und ist dem hl. Trierer Bischof und Märtyrer Paulinus geweiht. Eine Vorgängerkapelle war 1656 Johannes dem Evangelisten geweiht. Der Altar trägt beiden Patrozinien Rechnung: Rechts steht die Statue des Hl. Johannes und links die des Hl. Paulinus. Beide Holzstatuen sind dem barocken Stil nachempfunden und wurden 1937 zum 200jährigen Kapellenjubiläum gestiftet. Der Steinaltar von 1772 birgt in der Mitte eine Holzstatue der Muttergottes mit Jesuskind. Darunter wurde 1937 ein Tabernakel eingerichtet. Die beiden Fenster im Chorraum stellen jeweils im oberen Drittel rechts den Evangelisten Johannes und links St. Barbara dar. Sie sind wohl die ältesten Teile der Kapellenfenster. Die beiden Fenster im Schiff stammen aus dem Jahr 1937 und wurden von Loricher Familien gestiftet. Sie zeigen links die Hl. Katharina und rechts den Hl. Markus. Alle Fenster haben unbeschadet den Zweiten Weltkrieg überstanden. Der Dachreiter wurde 1984 vollständig erneuert. Lorich gehörte einst zu der schon 882 erloschenen Abtei St. Symphorian Trier, kam zu Abtei St. Martin Trier und war der Pfarrei St. Viktor Trier eingepfarrt. Bis zur Neuordnung unter Napoleon gehörte Lorich dann zum Stift St. Paulin Trier. Ab 1803 ist Lorich Filiale von Butzweiler.
Gedenktag am 31. August
Paulinus stammte der Überlieferung nach aus einer edlen Familie. Um 346 wurde er als Nachfolger von Maximin, mit dem zusammen er als Missionar nach Trier gekommen war und der ihn zum Priester geweiht hatte, Bischof von Trier. Er hielt enge Verbindung zur Kirche in Rom und Alexandria und kämpfte gegen Irrlehren der damaligen Zeit. Als einziger der Bischöfe auf dem Konzil in Arles 353 stellte er sich auf die Seite des Athanasius von Alexandria, der von Kaiser Konstantius II. verurteilt worden war. Zur Strafe verbannte der Kaiser den Paulinus deshalb nach Phrygien (heute eine Region in der Türkei) wo er schließlich enttäuscht und entkräftet gestorben ist. Er wird als Märtyrer verehrt. Seine Figur in Lorich hält ein Modell der St. Paulin Kirche in Trier in der Hand. Jahre nach seinem Tod hat man seine Gebeine nach Trier bringen lassen, damit Paulinus an seinem alten Wirkungsort bestattet werden konnte. So kam Paulinus aus der Verbannung zurück.
Die Filialkirche in Newel wurde 1806 erbaut und ist dem heiligen Papst und Märtyrer Clemens geweiht. Die Kirmes wird jedoch am Sonntag nach Maria Geburt gefeiert. Maria war Patronin der Vorgängerkapelle, die erstmals urkundlich 1569/70 erwähnt wurde und zusammen mit dem Kirchhof im Distrikt „Ahl Kirch“ stand. Aus der Vorgängerkapelle stammen die beiden spätgotischen Standsteinfiguren von Johannes dem Täufer und St. Franziskus. Die Figuren der Heiligen Familie gehörten einmal zu einem Holzaltar, der wegen Wurmbefall unbrauchbar geworden war. Nur die drei Holzfiguren wurden in die neue Kapelle mitgenommen, dort später hinter dem Altar eingemauert, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt und in der Pfarrkirche aufbewahrt. Sie wurden 1974 von dort in die Neweler Kapelle zurückgebracht und restauriert. Die Bürger haben die drei so sehr ins Herz geschlossen, dass sie sich immer mehr den Rang der Kapellenpatrone erobert haben. Teile eines ehemaligen Steinaltars sind in der Mauer des Kapellenzugangs vermauert. Der vorgezogene Altar aus heimischem Sandstein (mit Reliquien des heiligen Bekenners und Einsiedlers Simeon) und das Sakramentshäuschen (links im Chor) wurden 1974 neu errichtet. Pfarrlich gehörte Newel früher zur Pfarrei St. Petrus Welschbillig und kam 1803 zur Pfarrei St. Remigius Butzweiler.
Gedenktag am 23. November
Clemens war der zweite oder dritte Nachfolger des Heiligen Petrus als Gemeindeleiter der Christengemeinde in Rom und wird als heiliger Papst verehrt. Nach der Legende verbannte Kaiser Trajan ihn mit vielen anderen Christen zur Zwangsarbeit in die Marmorsteinbrüche von Chersones - heute Ruinen bei Sewastopol auf der Halbinsel Krim -, wo alle schwer an Wassermangel litten. Clemens vereinte sich mit allen Christen zum inständigen Gebet. Er sah im Traum ein Lamm, das mit dem rechten Fuß scharrte, dies war für ihn ein Hinweis, an dieser Stelle zu graben, wo er eine Quelle finden sollte. Zahlreiche Menschen ließen sich daraufhin taufen. Davon unterrichtet, ließ Trajan ihn mit einem Anker am Hals ins Meer stürzen und seine Mitchristen töten. So zeigen Bilder und Figuren den heiligen Clemens meist mit einem großen Anker. Manchmal sieht man die drei Symbole Anker, Kreuz und Herz und auch gemeinsam, dann stehen sie für Glaube, Hoffnung und Liebe.
Gedenkkapelle am Pfarrhauseingang in Butzweiler mit Statue der Schmerzhaften Muttergottes und Kreuzen mit den Namen der Gefallenen.
"Errichtet von den Frauen der Pfarrei in schwerer Zeit 1931"
Die kleine offene Kapelle an der Straße zwischen Butzweiler und Lorich ist eine Stiftung der Loricher Bürger zum Dank dafür, dass der Ort und seine Bewohner von den Auswirkungen des Krieges weitgehend verschon blieben. Sieben Kriegsteilnehmer kehrten unversehrt zurück. Eine Widmung am Altar erzählt: Zur Ehre Gottes und des Hl. Paulinus hat die Dankbare Gemeinde Lorich diese Kapelle errichtet A.D. 1946 „Schenke uns den Frieden“.
Früher zog am Paulinusfest im August eine Bittprozession zur Kapelle.
Eine steinerne Madonna aus der Filialkirche wurde in eine neugebaute Kapelle am Ortsausgang nach Beßlich gestellt, die zum Ziel vieler stiller Beten geworden ist.
An den Samstagen im Marienmonat Mai finden dort Maiandachten statt.