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Kordel

Kordel ist 6 km von der Stadtgrenze Trier und 8 km von Welschbillig entfernt und liegt ganz von Bergen und Wäldern umgeben im Tal der Kyll. Die Kirche ist dem Hl. Amandus geweiht. Der Ort profitiert seit jeher von der Eisenbahnanbindung an der Strecke Köln – Trier. In der Vergangenheit fanden in den Steinbrüchen viele ihren Verdienst.

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  • Denkmäler und Kapellen

"Die im ehemals einsamen Kyllthal gelegene Pfarrei Cordel erhielt zu Anfang des 12. Jh. dadurch eine größere Bedeutung, daß Erzbischof Albero im Jahre 1135 den kurz zuvor von ihm in das Erzstift berufenen Jüngern des hl. Bernard den Hof Wintersbach im Pfarrbezirk Cordel zum Aufenthalt überwies. Blieben sie auch nur 3 Jahre an dieser Stelle, so behielten doch die nach Himmerod übergesiedelten Cisterzienser das Hofgut bis zum Jahre 1621. Bald darnach (1174) wird das Dorf Cordula ausdrücklich Pfarrei genannt" - gemäß seiner Einleitung zur Pfarrei Kordel verweist Philipp de Lorenzi auf das stolze Alter der Pfarrei und die interessante Verknüpfung zur Klostergründung in Himmerod.

Kirche St. Amandus
Als Kirchenpatron wird 1569 der Hl. Amandus, 1609 u. 1684 wird als zweiter Patron der Hl. Vedastus genannt. Die jetzige Kirche wurde 1865-1942 auf dem Gelände der alten Kirche unter der Leitung von Kommunalbaumeister Pleimes aus Trier erbaut. Im Jahr 1956 wurden Renovierungsarbeiten im Gewölbe durchgeführt. Die Ausstattung des Gotteshauses unterzog sich vielfachen Veränderungen. Zuletzt 1978-1992 erhielt die Kirche eine komplette Renovierung und Neugestaltung. Die Planung übernahm Architekt Peter van Stipelen, Trier. Die Renovierung wurde in 3 Abschnitten durchgeführt:
1. Außenrenovierung des Turms und die Erneuerung der Heizungsanlage
2. Außenrenovierung des Kirchenschiffs
3. Innenrenovierung und Umgestaltung des Kirchenraumes
Kriegsschäden im Mauerwerk wurden ausgebessert, die Blitzschutzanlage nachgerüstet, die Turmhaube renoviert und ein neuer Hahn aufgesetzt, ein elektrisches Uhrwerk eingebaut, das Dach gesichert und ausgebessert. Viele Arbeiten wurden seinerzeit in Eigenleistung durchgeführt.
Hierzu gründete man eigens den KRC (Kirchen-Renovierungs-Club).
Die Kirchenfenster wurden von Montfortaner Pater Rudolf Fritz entworfen, der seinerzeit Pfarrer in Kordel war. Er wählte dazu Motive aus der Schöpfung in Anlehnung an den Sonnengesang des Hl. Franz von Assisi aus. Die Sonne, als Hauptsymbol in der Fensterreihe im Chor - leben- und lichtspendend - Sinnbild Gottes. Dazu das Symbol des Baumes, der Blüten und Blätter treibt, des Baumes, der immer wieder vom scheinbaren Tod zum Leben erwacht. Blätter, von vielen Betrachtern auch als Tropfen gedeutet, Lebenssymbole von ganz eigener Aussagekraft. Ihr Vergehen macht neues Leben möglich. "Hast du nicht gesehen, wie sich alles drängt zum Leben? Was nicht Baum kann werden, wird doch Blatt; ... schon im Blatt des Baumes hoher Bau, ..." (J. G. Herder).
Die Himmelsleiter: Ein Mann auf der Flucht vor seinem Bruder. Er übernachtet unter freiem Himmel, den Kopf auf einem Stein gebettet. Im Traum sieht er die Leiter vom Himmel zur Erde reichend. Es geht ihm auf: "Wahrhaftig, hier ist Gott, und ich habe es nicht gewußt".
Über dem Taufbecken das Motiv Wasser, Symbol der Liebe Gottes, von oben ausgegossen und in alle Richtungen fließend; gegenüber auf der linken Seite das Motiv Feuer, Symbol für Erleuchtung, Kraft, Stärke; in der Mitte links die Erde, ein nach oben geöffnetes Feld, mit dem, was sie hervorbringt. Dieses offene Erdsymbol kann auch für den Menschen gelten, der offen ist für das Leben, die Liebe, die ihm von oben zufallen.
2011 wurde von der Holzschnitzerei Josef Albl in Oberammergau die Figur des Heiligen Amandus mit dem Modell der Kordeler Kirche angefertigt. Die von der Kath. Frauengemeinschaft Kordel gestiftete Figur wurde im Kirmesgottesdienst am 21. August gesegnet.
Das Glockengeläut ist bereits das dritte. Schon die im Jahre 1865 abgerissene alte Dorfkirche besaß ein aus drei Glocken bestehendes Geläut. Im Turm hingen damals wertvolle Bronzeglocken aus dem 16. und 18. Jahrhundert.
Nach dem Neubau der Pfarrkirche wurden sie 1867 in den neuen Glockenturm gebracht. Zwei Glocken fielen bereits dem Ersten Weltkrieg zum Opfer. Die kleinste davon überstand den Krieg und läutet heute als Totenglocke auf dem Friedhof. 
Schon 1921 konnten mit finanzieller Unterstützung der Zivilgemeinde drei neue Glocken bestellt werden. Sie wurden bei der Firma Mabilon in Saarburg gegossen. Leider war ihnen kein langes Leben vergönnt. Schon 20 Jahre später wurden sie im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt, am 9. März 1942 abgeholt und eingeschmolzen. Erst 1953 konnten neue Glocken beschafft werden. An Ostermontag weihte Dechant Schieben aus Ehrang die ersten 3 Glocken des neuen Geläutes. Sie sind den Heiligen Martin, Amandus und Michael geweiht. Die letzte und größte Glocke hat die Muttergottes zu Patronin. Sie wurde erst zu Pfingsten des gleichen Jahres nachgeliefert. Die Glocken wurden in einen eisernen Glockenstuhl montiert und elektrisch geläutet. Die neuen Glocken aus Stahlguß sind auf die Schlagtöne es - ges - as und b gestimmt.

Zum 31.12.2021 wurden die Pfarreien und Kirchengemeinden Aach, Kordel, Butzweiler, Ittel und Welschbillig aufgelöst und alle Orte der ehemaligen Pfarreiengemeinschaft Welschbillig in die neu gegründete Pfarrei Sankt Hildegard Trierer Land überführt.

Am 24. Juni 2012 wurde die neu restaurierte Conacher-Fasen-Orgel durch Monsignore Dr. Georg Bätzing eingeweiht. Das Instrument wurde von der britischen Orgelbaufirma "Conacher & Co. Ltd" aus Huddersfield, West Yorkshire, erbaut. Sie entstand für die "Salem Calvinistic Methodist Chapel" in Pwllheli, einer kleinen Stadt an der Küste der Halbinsel Llyn in Nordwales. Die 1882 errichtete Kirche fiel im Juli 1913 der Brandstiftung eines Einbrechers zum Opfer und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Nach dem Wiederaufbau erfolgte im Jahre 1914 der Einbau der Orgel, die dort bis zum Jahre 2009 ihren Dienst tat und mit der Schließung der Kirche zum Verkauf angeboten wurde. Das Instrument besaß ursprünglich 26 klingende Register. Im Rahmen des Umbaus durch die Orgelbau Hubert Fasen in Oberbettingen wurde dem "Choir" noch eine "Cornet"- Windlade mit einem Streicher 4', einer Quinte 2 2/3', einer Flöte 2', einer Terz 1 3/5' und einer Quinte 1 1/3' zur Seite gestellt. Diese Lade kann über Pistons auch alternativ an das Great oder das Swell angekoppelt werden. Im Pedal wurde der Einbau von zwei Zungenregistern vorbereitet, außerdem wurde das Pedalwerk um einen akustischen 32' ergänzt. So erhält das Instrument in seinem vollständigen Ausbau 34 klingende Register.
Durch die elektrische Ansteuerung war auch noch die Realisierung einer zusätzlichen Superkoppel für das "Great" mit wenig Aufwand machbar; die "Cornet"-Lade ist aus klanglichen Gründen von den Superkoppeln ausgenommen. Ebenfalls angeregt durch die Möglichkeiten der FABUS-Steuerung wurde noch eine Tastenfessel und ein Transposer eingebaut. Die historische Prospektfront mit den bemalten Pfeifen fügt sich harmonisch in den Kirchenraum ein.
Quellen: Beiträge zur Geschichte sämtlicher Pfarreien der Diöcese Trier / von Philipp de Lorenzi Festschrift: 125 Jahre Pfarrkirche St. Amandus Kordel

Kirchenpatron - Heiliger Amandus von Maastricht

Gedenktag am 6. Februar

Amandus wurde mit 20 Jahren Mönch im Kloster und lebte dann jahrelang als Einsiedler. Im Jahr 625 unternahm er eine Pilgerfahrt ins Heilige Land, um die Dörfer und Städte zu besuchen, wo Jesus gelebt und gepredigt hat. Ab 638 wirkte er als erster Missionsbischof für das friesisch-fränkische Grenzland entlang der Schelde, vor allem in Gent, und in Antwerpen. Er gründete zahlreiche Klöster und Kirchen. Die Figur im Altarraum zeigt ihn als Bischof mit Mitra und Stab, eine Schlange und eine Kette liegt vor seinen Füßen. Die Befreiung vieler Gefangener wird ihm zugeschrieben, er hat sie also „von ihren Ketten befreit“. Als Patron und Beschützer hält er ein kleines Model der Pfarrkirche in der Hand.

Als 2. Patron wird der Heilige Bischof Vedastus von Arras verehrt.

An verschiedenen Stellen finden sich historische Kreuze, Bildstöcke und kleine Kapellen.
Eine Moderne Figur des Hl. Amandus wacht auf der Brücke über dem Welschbilliger Bach.

Marienkapelle in Kordel

Die kleine Kapelle in der Friedhofsstraße trägt die Jahreszahl 1778. Im Innern befindet sich eine Figur der schmerzhaften Muttergottes. An Fronleichnam wird vor der Kapelle ein Segensaltar geschmückt.

Marienkapelle in Kimmlingen

Die Marienkapelle im kleinen Weiler Kimmlingen wurde 1883/84 als einachsiger neugotischer Putzbau errichtet und findet sich in Privatbesitz.